Biomilch schneidet bei Milchtest am besten ab

Konventionelle oder Bio-Milch, aus Heu oder von der Weide? Im Vollmilchtest der Stiftung Warentest haben viele Produkte gut, manche sogar sehr gut abgeschnitten. Beste Qualität kostet aber auch etwas mehr.

Im Handel gibt es eine große Auswahl an frischer Vollmilch, aber welche ist die beste? Haben die teurere Bio-, Heu- oder Weidemilch Vorteile gegenüber konventioneller Milch?

Die Stiftung Warentest hat 28 Produkte getestet und im Labor untersuchen lassen. Der Vergleich lohnt sich. Einige stechen geschmacklich heraus. Doch die Milch einer bekannten Marke riecht und schmeckt nicht frisch. Auch bei der Zusammensetzung fanden wir Unterschiede: Manche Milch bietet mehr gesunde Fettsäuren als andere.

Rohmilch aus dem Euter ist aus hygienischer Sicht bedenklich und kann mit Bakterien verunreinigt sein. Frische Vollmilch im Handel ist dagegen wärmebehandelt. Langlebige Vollmilch dominiert den Markt und wurde 22 Mal getestet. Traditionell hergestellte Vollmilch wird weniger stark erhitzt und ist daher weniger haltbar: Sie wurde sechsmal getestet.

Wer die natürliche Cremigkeit der Milch schätzt, findet im Test auch nicht-homogenisierte Produkte. UHT-Milch und fettarme Milch mit 1,5 % oder gar 0,3 % Fett haben wir nicht getestet.

Wir haben jede Milch im Test auf Verunreinigungen, Antibiotikarückstände und Bakterien, insbesondere Krankheitserreger, untersucht. Außerdem haben wir überprüft, ob die länger haltbaren Produkte schonend erwärmt worden sind. Bei einigen Produkten war dies nicht der Fall: Ihre chemische Qualität verschlechterte sich durch die Wärmebehandlung.

Je mehr Grünfutter, wie Gras und Heu, die Kühe fressen, desto mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren sind in der Milch enthalten. Besonders vorteilhaft ist die Alpha-Linolensäure. Sie wirkt sich positiv auf den Blutkreislauf und die Herzgesundheit aus. Eine erhöhte Aufnahme dieser essenziellen Fettsäure kann dazu beitragen, unerwünschtes LDL-Cholesterin im Blut zu senken. Unsere Analysen zeigen, dass einige Produkte mehr Alpha-Linolensäure enthalten als andere. Um welche Milch es sich handelt und warum, erfahren Sie im Testbericht.

Eine vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass ein hoher Grünfutteranteil auch ein wichtiger Faktor für die Umweltbilanz ist. Demnach ist Biomilch umweltfreundlicher als konventionelle Milch von Kühen aus Bodenhaltung. Auch unser Milchwirtschaftstest 2017 hat gezeigt, dass sich Biobauern stark für Tiere und Umwelt engagieren.

Tipp: Viele Milchalternativen wie Hafer- und Sojadrinks schneiden in puncto Umweltbelastung besser ab als Kuhmilch. Bei ihrer Herstellung werden zum Beispiel weniger Treibhausgase freigesetzt. Welche ernährungsphysiologischen Vorteile verschiedene pflanzliche Getränke gegenüber Milch haben, erfahren Sie in unserem Sonderbeitrag: Wie gesund sind Milchalternativen?

Wenn Sie sich dafür interessieren, wie die Kühe gehalten werden, können Sie die verschiedenen Siegel einsehen. Sie geben zum Beispiel Auskunft über die Ställe, die Freilandhaltung oder das Fütterungsregime. Die ganzjährige Kettenhaltung von Kühen wird besonders kritisiert, weil sie nicht tiergerecht ist. So ist die Anbindehaltung von Kühen bei der Marke „Haltungsform“ auf den Stufen 3 und 4, bei der Marke „Für mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes auf der Eingangs- und Hauptstufe und bei der Marke „Pro Weideland“ untersagt.